“When we stood on the beaches of northern Lesvos and experienced how one boat after another arrived there, while volunteers from all over Europe welcomed the newly arrived, one could have thought that this border had long been overrun and become a fact of the past. But, at the same time, we became witnesses of the loss of hundreds of people who drowned in the Aegean Sea.”
Griechenland ist ein doppelter Hot-Spot der Migration: Hier überschneiden sich die Wege sehr vieler MigrantInnen unterschiedlicher Herkunft in einer Region, die ohnehin von der politischen Krise des Landes erschüttert jetzt mehr und mehr dem wachsenden Druck der EU-Flüchtlingspolitik ausgesetzt ist. Die TransitmigrantInnen kommen in der Regel über das Mittelmeer und sitzen auf dem Weg nach Mitteleuropa monatelang im Land fest. Ihre Lage ist zunehmend prekär und lebensgefährlich, wie beispielsweise die vielen Berichte und erschütternde Bilder aus Lesbos oder Idomeni zeigen.
Das Infomobil ist ein Bus, ausgestattet mit Infomaterial, deren Ankauf die Stiftung :do in 2010 förderte. Er tourt bereits seit Sommer 2010 zu den wichtigsten Orten der Migration in Griechenland. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen die Beratung und Begleitung von Flüchtlingen, die Vermittlung von Kontakten zu RechtsanwältInnen, die Präzedenzfälle schaffen können, die Vernetzung verschiedener migrantischer Initiativen und Solidaritätsprojekte und die Dokumentation von Einzelfällen mit dem Ziel, die Notlage der Flüchtlinge in Griechenland öffentlich zu machen und anzuklagen.
Das Infomobil ist mittlerweile etabliert und bekannt, die fahrenden Teams sehr erfahren. Die Bedeutung dieser mobilen Vernetzungs- und Beratungseinheit ist in den vergangenen Jahren weit über die Landesgrenzen hinaus gewachsen. Ergänzend zu den Touren des Infomobils werden auf der Plattform welcome to europe die Aktivitäten geschildert, Kontakte vermittelt und in Blogs und Foren die Geschichten von Flüchtlingen selbst erzählt und vernetzt.
Die Stiftung :do unterstützt das Infomobil in 2017 mit 2000 Euro.